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1. Geschichte - S. 75

1913 - Berlin : Oehmigke
— 75 — fangen hatten, in dem er ihnen bei Strafe der Acht verboten hatte, den Burggrafen anzugreifen. Infolgedessen hatten sie es vorgezogen, von ihrem Angriffsplan auf Friedrich abzustehen. Ebensowenig wußte er, daß die übrigen Hauptburgen des widerspenstigen Adels zur selbeu Zeit belagert wurden. Es sollte verhindert werden, daß die Besatzungen einander zu Hilfe zögen. Vielleicht — so hoffte Dietrich — trete plötzlich Tauwetter ein, und Friedrich müsse zurück. 5. Am Morgen belehrte ihn schon ein Blick auf die Fenster, daß die Kälte noch zugenommen hatte. Im Laufe des Vormittags ließ er wieder den Burgvogt rufen. Er erteilte ihm Anweisung, was im Falle einer Beschießung durch „Donnerbüchsen" zu tun sei. Dietrich hielt es für möglich, daß Friedrich sich im Besitze solcher Donnerbüchsen befinde; doch fürchtete er sie nicht, da die Einfassungsmauer der Burg zehn Fuß dick war. Da erdröhnte plötzlich ein Krach, der die Fenster ertlirren und die Wände des Hauses erbeben machte, und fast zu gleicher Zeit stürzten mit Geprassel Schutt und Steine auf den Fußboden. Die Vorderwand des Zimmers zeigte eine große Öffnung, ebenso die Hinterwand. Von dem Hügel stieg hinter Verschanzungen eine bläuliche Wolke empor. Von einer so furchtbaren Wirkung einer Donnerbüchse hatte Dietrich nie etwas gehört. Er war blaß geworden, und erst nach einigen Minuten vermochte er wieder zu sprechen. Er ging hinunter nach dem Bucghose. 6. Mit jenem Schusse war die Beschießung der Burg angekündigt, die nun erfolgte. Ein ganzes Konzert von Donnerstimmen ließ sich vernehmen; darin hielt die Büchse, die sich zuerst hatte hören lassen und die von Zeit zu Zeit dazwischen donnerte, den Grundton. Gleichzeitig arbeiteten die Wurfgeschosse der Belagerer. Schwere Steine und brennende Teertonnen wurden geschleudert. Ein Stall wurde von einer Teertonne getroffen, und das Strohdach stand im Nu in Flammen. Ein Teil der Mannschaft hatte mit dem Löschen zu tun. Es gab Getötete und Verwundete; man vernahm durcheinander Flüche, Wehrufen, Ächzen. Dietrich befand sich unter seinem Kriegsvolk und hatte wieder so viel Fassung gewonnen, daß er alles Erforderliche mit Umsicht anordnete. Aber nie hatte er den Schluß eiues Tages so herbeigewünscht wie heute.

2. Das Mittelalter - S. 63

1913 - Leipzig : Voigtländer
47. Stellung der Frauen. 48. Lebensweise und Erwerbttigkeit. 63 lehre bekannt, die zahllose Vorschriften fr Haltung und Bewegung, Be-nehmen und Hebe umfate. 3. Die heilige Elisabeth. His Musterbild der Frmmigkeit und Nchstenliebe galt die Landgrfin Elisabeth von Thringen. Sie war ~ die Tochter eines Knigs von Ungarn und kam schon als vierjhriges Kind auf die Wartburg bei Eisenach, den Frstensitz des sangesfrohen Landgrafen Hermann von Thringen, um zur Gemahlin seines Sohnes und Nachfolgers Ludwig erzogen zu werden. Inmitten rauschender Feste gab sie sich einem frommen Leben hin und setzte dieses als Gemahlin des Landgrafen Ludwig mit gesteigertem Eifer fort. Sie schtzte die irdischen Gensse gering und fand ihre Freude daran, den Darbenden mit vollen Hnden zu geben, fr die Rrmen Gewnder zu fertigen und Kranke in ihrer Burg zu pflegen. Nach dem Tode ihres Gemahles ( 41, 2) soll sie von dessen verwandten von der Idartburg verstoen sein; sie lebte eine Zeitlang in Eisenach als Bettlerin. 3u Marburg, dessen Schlo ihr als Witwensitz berwiesen wurde, gab sie sich unter der Leitung ihres harten Beichtvaters Konrad von Marburg einem entsagungsvollen Berleben hin. Sie duldete, da Konrad sie fr angebliche Versumnisse mit Backenstreichen und Geielung strafte, und trennte sich auf sein verlangen sogar von ihren Kindern. Sie wohnte nicht in ihrem Schlosse, sondern in einem durch sie begrndeten Kranken-Hause, in dem sie selbst Ausstzige pflegte. Entkrftet starb sie schon im 24. Lebensjahre. Sie wurde heilig gesprochen, und der ihrem Grabe erbaute ihr Schwager Konrad von Thringen die herrliche Elisabeth-Kirche. 48. Lebensweise und Erwerbttigkeit. 1. Lebensweise. a) Die Wohnungen enthielten jetzt mehrere Wohnrume und wohnimg Kammern. Die Fenster wurden schon fter mit runden, in Blei gefaten Glasscheiben, sogenannten Butzenscheiben, verschlossen. Die Wohnrume konnten durch Kamine oder fen geheizt werden. Zum Zimmergert gehrten auer Tisch, Bank, Schemel und Truhe nun auch schon Sessel und Faltsthle", deren Name irrtmlich in Feldstuhl" verwandelt worden ist. In vornehmen Husern fand man auf den Fubden Teppiche und an den Wnden Mckenlaken"; auf die hlzernen Sitze wurden Kissen gelegt. Zur Beleuchtung dienten auer Kienspnen auch llampen und Leuchter mit Kerzen.

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 31

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 31 - der Löwe erhielt den Auftrag, beide Städte zu demütigen. Gleich nach Schluß des Turniers begann der Kampf. 4. Der Kampf gegen die Seestädte. — Wismar unterlag schnell trotz der Hülfe, welche die Schwesterstadt leistete. Nicht so leicht gelang die Bezwingung Rostocks. Heinrich errichtete in Warnemünde an jeder Seite der Flußmündung ein Blockhaus, um den Handel der Stadt zu vernichten. Die Rostocker zerstörten beide Blockhäuser und erbauten aus den Steinen des Petrikirchturms, den sie zu diesem Zwecke abtrugen, einen festen Wartturm zum Schutze der Warnow-mündung. Heinrich belagerte diesen Wartturm, und die Besatzung desselben mußte sich nach elf Wochen ergeben. Auf die Kunde hiervon brach in Rostock ein Bürgerkrieg aus. Die einem Friedensschlüsse zugeneigte Ratspartei ward von der Volkspartei, an deren Spitze der Kaufmann Heinrich Runge stand, des geheimen Einverständnisses mit dem Feinde beschulbigt. Die von Runge aufgehetzten Bürger wüteten mit Plünbern und Morben unter den Trägern der stäbtischen Gewalt. Ein neuer Rat würde eingesetzt, Heinrich Runge zum Bürgermeister gewählt. Heinrich Ii. aber überrumpelte die Stadt und stellte mit dem Schwerte die alte Orbnung röieber her. Rostock mußte 14000 Mark Silber an Kriegskosten zahlen und Erich von Dänemark aufs neue als seinen Herrn anerkennen, welcher dann Heinrich zum Statthalter einsetzte. 1312. 5. „Der Lande Rostock und Stargard Herr". — Als 1319 König Erich starb, nahm Heinrich die Stadt und Herrschaft Rostock ohne weiteres in Erbbesitz und behauptete sich mit Waffengewalt gegen Erichs Nachfolger, der ihm am 21. Mai 1323 das Land Rostock förmlich abtrat. So würde Heinrich der Löwe „des Landes Rostock Herr". — Noch eine anbere Erwerbung glückte dem tapfern Fürsten. Heinrich hatte sich 1292 mit Beatrix, der Tochter des Markgrasen Albrecht von Branbenburg vermählt, die ihm als Brautschatz das Land Stargard zubrachte. Die Rechtsgültigkeit der Vereinigung Stargards mit Mecklenburg warb von Brandenburg in dem Vertrag von Wittmannsbors 1304anerkannt, nach dem 1-344 erfolgten Tode der Beatrix jeboch von Albrechts Nachfolger Walbemar angefochten. Es kam zum Kriege zwischen den Branbenburgern und Mecklenburgern. Erstere, obwohl in vierfacher Übermacht, würden 1316 in der Schlacht bei Granfee völlig geschlagen und mußten im Frieden

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 29

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — und eine Kette tragend. Er sitzt in stolzer Haltung auf dem ruhig ausschreitenden, starken, breitbrustigen Pserde. Dieses wendet den edel geformten Kopf leicht nach links und hebt den rechten Vorder-und den linken Hinterfuß. Der nachschleppende starke Schweif dient neben den beiden anderen Füßen dem Standbilde als Stütze. Die Linke des Reiters hält den Zügel, die zur Seite gestreckte Rechte Johann Wilhelm. Nach dem Gemälde vo» Douven im historischen Museum. den Marschallstab: den von einer großen Perücke umwallten Kops ziert die Krone eines Kursüsteu. Der Sockel, ursprünglich von grauem Marmor, trägt eine lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Johann Wilhelm, dem Pfalzgrasen bei Rhein, des H. Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürsten, Herzog von Bayern, Jülich, Kleve, Berg, dem verdientesten Fürsten, dem Vergrößerer der Stadt, dem Stifter der Gemäldegalerie fetzte dieses Denkmal die dankbare Stadt 1711. Der Sockel wurde 1831 erneuert."

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 64

1893 - Altona : Uflacker
— 64 — den Bau mit Gewalt zu verhindern, so kümmerte man sich nicht weiter um diese Drohung, und das Haus wurde auf- gebaut. Als die Hamburger Ratsherren zum erstenmal mit dem Drost über die Angelegenheit verhandelten, besichtigten sie auch die Baustelle. Sie trafen dort den Bauherrn Joachim v. Lohe, und zu diesem sagte einer von ihnen, das Haus käme „all to nah" an der Grenze zu stehen. Es muß besonders auf das Wörtchen „all" geachtet werden. Gewiß hatte der Pinneberger Drost den Hamburgern vorher erklärt, der Herr Graf dürfe auf seinem Gebiete so viele Häuser bauen lassen, wie er wolle. Dies konnten nun die Hamburger Herren freilich nicht bestreiten; aber sie blieben dabei, das Haus komme der Grenze „all to nah" zu stehen. Weiter west- lich bei Ottensen möge man bauen, nur nicht gerade so dicht an der Grenze. Nach dieser Äußerung, die wahrscheinlich im Eifer öfters wiederholt wurde, nannte Joachim v. Lohe sein Haus den „Krug Altona" (Krug — Wirtshaus). Es war das erste Haus unseres Ortes. Somit ist das Jahr 1536 als das Geburtsjahr unserer Stadt anzusehen. Zehn Jahre später bestand Altona bereits aus fünf Häusern, von denen 1547 drei abbrannten. Der Hamburger Nat suchte den Wiederausbau zu verhindern und verlangte auch, daß die noch stehenden Häuser abgebrochen würden; aber man wies auch diesmal die Forderungen zurück. 22. Zur weiteren Geschichte Altonas. Unter der Herrschaft der Schauenburger Grafen, deren Stammschloß in jwestsalen lag, war Altona ein von Fischern und besonders von Handwerkern bewohntes Dorf, das sich rasch vergrößerte. Dies schnelle Wachstum erklärt sich nicht bloß aus der dem Handel günstigen Lage, sondern besonders daraus, daß die Grafen dem Orte allerlei Freiheiten und

6. Parricida - S. 28

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 28 — sie kaum die Zeit abwarten, bis der geliebte Mann heimkehren werde. Welch ein anderes Leben sollte dann für sie beginnen! Gewiß wurde der Gemahl, so hoffte sie, weitn er das fahrende, unstete Leben ausgab, auch wieder fröhlich werden. O er mußte Schweres, sehr Schweres erlebt haben, daß er nicht vermochte, es ihr zu sagen; aber sie wollte alles tuu, um ihn die Vergangenheit vergessen zu mache», sie wollte die Sorgensalten von seiner Stirn küssen, und im Lächeln seines Kindes würde er den besten Trost finden für das Leid, das ihn drückte. An den vergitterten Fenstern der Burg rüttelte der Herbststurm, das Feuer auf dem Herde knisterte und in dem eisernen Topfe, der am Feuer staub, brodelte die Abendsuppe. Da sagte Jrmgarb zu dem alten Vogt: „Höret, Klaus, Ihr habt uus versprochen, uus die Geschichte von der alten Burg Holte zu erzähleu, bereit Trümmer bort oben im Walde liegen. Ich denke, heute ist die Gelegenheit dazu günstig. Die Zeit geht hin unter dem Erzählen, und weint erst die Männer aus der Fehde zurück sind, so wird doch nichts daraus. Darum laßt Euch nicht lange bitten und fangt an." Klaus räusperte sich eittigemale, ehe er bett Ansang finden konnte; dann hub er au: „Ich weiß selbst nicht viel baboit zu sagen; ich weiß nur das, was ich aus den Gesprächen der Ritter vernahm, wenn ich ihnen bei der Tasel aufwarten bürste. Soviel ich gehört habe, reicht die Erbauung der Burg in eine sehr frühe Zeit zurück, wahrscheinlich in die Mitte des zehnten ober den Ansang des elften Jahrhuuberts. Die Herren von Holte waren reich begütert, sie besaßen viele Flecken, Dörfer itttb feste Schlösser, insbesondere auch die Schirmvogtei über die Güter der St. Johanniskirche auf der Nenstabt zu Osnabrück. Diese Schirmvogtei besaßen sie als Lehen von bett Grasen von Tecklenburg, die sich gern die Schirmvögte des Hochstifts Osnabrück iteiinett ließen. Währettb des Krieges des Kaisers Kottrab von Hohenstaufen mit dem Welfen Heinrich dem Stolzen, uttb nach besten Tode mit dem Herzog Wels benutzten die Herren von Holte

7. Wiben Peter - S. 8

1901 - Braunschweig : Appelhans
dem alten Groll waren neue Zwistigkeiten gekommen, hervorgerufen durch einen Haufen markierender Dithmarschen, die das Jahr zuvor das Land unsicher machten und schließlich vom Grafen Gerharb Iii., beffen Hauptstabt Itzehoe sie ebenfalls heimgesucht hatten, niebergehauen würden. Aber Gerharb war nicht der Mann, eine Schäbignng seines Gebietes und seiner Unterthanen ungestraft hingehen zu lassen; deshalb warb er ein starkes Sölbnerheer und zog durch die Hamme gerabeswegs auf Wöhrben, wo die Hauptmacht der Dithmarschen sich ausgestellt hatte. Wohl war dieser Ort und besonders der Kirchhof stark befestigt; wohl kämpften die Bauern wie Löwen für ihre Freiheit, doch vergeblich war ihr Mühen. Schritt für Schritt wurden sie von dem überlegenen Feinde zurückgebräugt, der Kirchhof füllte sich mit Leichen und das Dunkel der Kirche nahm enbtich die letzten Ueberlebenden, ein kleines, mattes Häuflein, auf. Die Sache der Dithmarschen schien verloren; die Söldner_ glaubten sicher, daß das kleine Häuflein in der Kirche keinen ernsthaften Widerstand mehr leisten könne, und raubend und plündernd verbreiteten sich viele von ihnen bereits in dem reichen Orte, damit niemand ihnen im Beutemachen zuvorkomme. Nur wenige blieben auf dein Kirchhofe zurück, und diese faßten den teuflischen Plan, die in der Kirche Eingesperrten zugleich mit ihrem Kirchlein M verbrennen. Prasselnd flog der Feuerbrand in das dürre Gebälk des Turmes und des Kirchendaches und bald züngelten überall die roten Flammen hervor. Das Innere der Kirche füllte sich mit Rauch und Qualm, und glühenbe Tropfen von der schmelzenben Bleibebachnng fielen herunter auf die dem Tode Geweihten. Da erfaßte sie der Mut der Verzweiflung; den sicheren Untergang vor Augen, machten sie einen plötzlichen Ausfall aus dem Thor der Kirche und stürzten sich auf ihre Peiniger, und biefe, eines solchen Angriffes nicht_ gewärtig, auch zu gering an Zahl, um sich gegen die um ihr Leben Ringenben verteibigen zu können, ergriffen die Flucht. Kaum aber hatten die Dithmarschen ihren Vorteil wahrgenommen, als sie mit neuem Mute vorbrangen. Die in dem Flecken mit Plünbern beschäftigten

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 172

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 172 — und der westlich vom Orte liegende Kreuzstein aus dem 13. Jahr- hunderte. Die Burg ließ Bischof Gerhard von Minden zum Schuhe gegen die häufigen Einfälle der Grafen von Diepholz, die in der umgebenden Freigrafschaft Stemwede kleine Besitzungen hatten, er- richten. Aber nachdem sie von einem Robodo, genannt Scheel, der in den unzugänglichen Sümpfen eine Burg besaß, erobert war, fiel sie in die Hände des Grafen Rudolf von Diepholz; zuletzt aber kaufte sie Gerhard, der achtundvierzigste Bischof von Minden, für 60t) Pfund klaren Silbers zurück und setzte einen Burgvogt hinein, der die Grafschaft Stemwede in seinem Namen verwalten mußte. Als aber in den erneuten Fehden die Burg 1501 abermals an Diepholz kam, schloß Wulbrandns von Hallermund, Bischof von Minden, ein Bündnis mit dem Grafen Simon von der Lippe, und fielen, nachdem sie die Burg Wegenstein und Reineberg zerstört hatten, sengend und brennend in die Grafschaft Stemwede ein, vertrieben die Besitzerin der Burg, Johanne Bock, und verbrannten die Burg. Der feste, aus Quaderstein erbaute Turm widerstand der Zerstörung, und bis auf den heutigen Tag kann man dieses feste Gebäude noch sehen. Wie die Sage berichtet, sollen zwei Söhne der Burgherrin in Gefangenschaft geraten sein. Die eroberte Grafschaft Stemwede wurde zum Bistum Minden geschlagen. Ter Kreuzstein steht auf einem Grabhügel und hat ein ein- gehauenes Kreuz und außer einigen gotischen Buchstaben die Jahres- zahl 1536. Hier sollen im Kampfe des Grasen von Diepholz und des Bischofs von Minden, der hier unterlag, zwei Brüder mit Namen von Klenke, die in den verschiedenen Kriegsdiensten standen, zusammen getroffen und aus der Stelle geblieben sein. Tie gotischen Buchstaben auf dem Denkmale werden gedeutet: „O Wunner, o Wunner, zwen Bröder liegen darunner." Beim Jägerkruge am Mühlendamme findet man die söge- nannten hohen Steine. Das sind einige zwanzig Granitblöcke, die über einander gelegt ein altheidnisches Hünenbett ausmachen. Nörd- lieh von Rahden liegt das Kirchdorf Ströhen mit 1857 Bewohnern, das gleichwie das erstere wegen seiner ausgezeichneten Pferde- und Rindviehzucht weit bekannt ist. Das südliche Amt in der Westhälfte des Kreises Preußisch-Oldendorf ist alter ravensbergischer Besitz, aber

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 227

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 227 — einige ganz rund sind. Ob man diese Steinkugeln durch Wurf- geschosse, die man Katapulte nannte, bei einer Belagerung der Burg auf die Feste geworfen hat, oder ob sie zur Verzierung des Bau- Werkes hin und wieder auf dem Gemäuer gelegen haben, bleibt ungewiß. Oben auf dem Burgplatze war ein sehr tiefer Brunnen; er ist jetzt fast ganz verschüttet. In der Nähe befindet sich eine aus- gemauerte kellerartige kleine Vertiefung, die Ketteltasche genannt, über welcher sich früher der mächtige Wartturm erhob. Das Schloß muß in alten Zeiten eine feste, große, schöne Burg gewesen sein; jetzt ist von solcher Herrlichkeit keine Spur mehr vorhanden. Es stehen dort nur noch einige Wirtschastsgebäude und Stallungen, und man benutzt einen Teil der Räume zum Gesängnisse. Die Burg soll von den edlen Herren zu Vlauthouwe — Vlotho — erbaut sein, deren Namen schon im Jahre 1180 vorkommen. Gottfried und Arnold, edle Herren von Vlotho, machten dem Bischöfe von Minden bedeutende Schenkungen an Land und Leuten. Ties Geschlecht starb aus, und Kaiser Friedrich I., der Rotbart, gab die Herrschaft Vlotho seinem Verwandten und treuen Bundesgenossen, dem Grafen Hermann von Ravensberg zu Lehen. Dessen Söhne teilten sich in das väterliche Erbe. Otto erhielt Vlotho. Eine Verwandte von ihm war an den schon genannten Grafen Heinrich von Oldenburg verheiratet und brachte als Mitgift die Herrschaft Vlotho an das Oldenburgische Haus. Im Jahre 1268 verkaufte der Oldenburger Graf die Herrschaft an die Grafen von Ravensberg. Mit der Grafschaft Ravensberg erbte der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg auch die Herrschaft Vlotho. Über das Ländchen kam aber in den Erbschaftsstreitigkeiten und besonders im dreißigjährigen Kriege viel Not. Das Schloß Vlotho wurde in Verteidigungszustand gesetzt und eine starke brandenburgische Be- satzung hinein gelegt. Wiederholt drangen die Feinde in die Gegend und raubten und plünderten. Als endlich Frieden ward, hoffte man auf bessere Zeiten, doch diese Hoffnung schwand bald. Branden- bürg geriet mit Frankreich und dem Bischöfe von Münster in einen Krieg, uni, der Bischof Bernhard von Galen belagerte im Jahre 15*

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 268

1824 - Bonn : Weber
268 1260 und bringen dem Orden in Curland eint so schwere Nie- derlage bei, daß er zwölf Jahre lang keine neuen Erobe- rungen machen kann. Unter dem Beistände des Markgrafen Dieterich 1272 von Meißen erneuert der Orden den Kampf mit Glück. Ii. Livland. Bremische Kaufleute werden auf ihrer Fahrt nach Wisby auf Gothland durch einen Sturm an die grfiunbung der Düna verschlagen, und knüpfen mit den borkigen Einwohnern einen Tauschhandel an. 1166 Meinhard, Domherr zu Segeberg in Holl- stein, unternimmt mit einigen andern Mönchen die Be- kehrung der Lioen, und wird wegen seiner Verdienste 1187 vom Papste zum Bischoff ernannt. 11^7 Auf M. folgt Bert hold, als 2ter Bifchoff, der, werk das Ehristenthum geringen Eingang fand, es mit Gewalt einzuführen sucht, und in einem Gefechte ge- tödtet wird. 1200 Al brecht aus Bremen, der Zte Bifchoff, er- 1201 bauet Riga, und stiftet den Orden der Schwert» brüder, um Livland zu bekehren und zu unterjochen. Im nördlichen Esthland lassen stch die Danen nieder, und ihr König Waldemar 11. unterwirft es ferner 1213 Herrschaft. 1223 Die Schwertritter entreißen den Russen Dörpt. Ganz Livland (im weitern Sinne) erkennt die 1224 Herrschaft der Schwertritter und Danen an. 1227 Waldemar Ii. erbaut Narwa 1224. und Re» val 1227. Ec wird von den Schwertrittern aus einem Theile seiner Eroberungen verdrängt. Die Schwertritter vereinigen stch unter eigenen 1237 Heermeistern mit dem deutschen Orden, und schließen mit Waldemar Ii. einen Vergleich, 1233 worin diesem das nördliche Esthland bleibt. Iii. L r t t h a u e n. Die Litthauer, welche zuerst als ein Theil des ruf. stschrn Staates zu Polozk bekannt werden, machen
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